Pfeifen, Klingeln und Rauschen - Geräusche im Ohr sind unangenehm! Oft werden diese Symptome ''Ohrensausen'' genannt - unter Medizinern spricht man von Tinnitus. Unter dem hier thematisierten subjektiven Tinnitus versteht man, dass keine tatsächliche Geräuschquelle vorhanden ist, sondern die Geräusche nur vom Patienten wahrgenommen werden. Der Höreindruck kommt von innen.
Ursachen von ''Ohrensausen''
Die Ursachen können unterschiedlich sein: Belastungen wie Stress oder Lärm, ein Hörsturz, eine chronische Mittelohrentzündung, die Menière-Erkrankung, eine Nebenwirkung bestimmter Medikamente, Entzündungen oder Infektionen im Ohr, Durchblutungsstörungen oder natürliche Alterungsvorgänge.
Wichtig ist, dass Sie bei Ohrgeräuschen schnell dagegen vorgehen! Versuchen Sie, sich zu entspannen und Stress zu vermeiden. Wenn nach 1-3 Tagen keine Besserung auftritt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Sind keine Auffälligkeiten feststellbar, können durchblutungsfördernde Mittel die Beschwerden abschwächen.
Zur Unterscheidung des unangenehmen Ohrensausens: Bei Ohrgeräuschen, die bis zu 3 Monate lang auftreten, spricht man von akutem Tinnitus, ab einer Dauer von 3 Monaten von chronischem Tinnitus. Ist der Tinnitus erst einmal chronisch, so sinkt die Chance auf eine vollständige Heilung durch eine Behandlung. Eine Therapie kann jedoch dabei helfen, dass das Ohrgeräusch in den Hintergrund tritt.
Mit chronischem Tinnitus leben
Um mit chronischem Tinnitus besser umgehen zu können und die Störgeräusche möglichst auszublenden, sollten Sie immer versuchen, Ihre Aufmerksamkeit von dem Ohrensausen wegzulenken. Meiden Sie stille Orte, denn diese führen dazu, dass Sie sich zu sehr auf die Geräusche fokussieren.
Tinnitus-Patienten können sich selbst mit speziellen Behandlungsmöglichkeiten behelfen: Es gibt Geräte wie z. B. Tinnitus-Masker, die bei Ohrengeräuschen helfen können. Die Geräte spielen natürliche oder künstliche Geräusche ab - beispielsweise aus der Natur - und bauen diese in den Alltag das Tinnitus-Patienten ein. So kann das unangenehme Ohrengeräusch verdeckt werden. Eine andere Methode ist die Tinnitus-Retraining-Therapie. Ziel ist es, den Tinnitus-Patienten schrittweise dahin zu trainieren, dass er die Ohrgeräusche nicht mehr als störend wahrnimmt und so die inneren Geräusche keine belastende Rolle mehr spielen oder die Geräusche sogar ein Stück weit aus dem Bewusstsein verdrängt werden.
Entstehung eines chronischen Tinnitus
Den genauen Entstehungsprozess von chronischen Ohrgeräuschen kennen selbst Experten bis heute nicht. Was man weiß: Sie entstehen nicht in den Ohren, sondern im Gehirn. Mögliche Ursache kann eine fehlerhafte Signalübertragung oder Signalverarbeitung im Gehörsystem sein.
Zur Ergänzung: Objektiver Tinnitus
Der objektive Tinnitus tritt eher selten auf. Dabei können die Ohrgeräusche des Patienten auch von außen gehört bzw. gemessen werden, z. B. wenn Blut durch verengte Blutgefäße in der Nähe des Ohres strömt, bei Arterien-Verkalkung der Gehirnarterien oder bei verschiedenen Herz-Erkrankungen.