Glänzendes, dichtes Haar strahlt Gesundheit und Schönheit aus. Hormonelle Veränderungen durch die Einnahme der Anti-Baby-Pille, in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren können im Leben einer Frau jedoch das Haar negativ beeinflussen und zu erhöhtem Haarverlust führen. Auch eine genetische Veranlagung kann die Ursache für Haarausfall sein.
Ein gesunder Mensch verliert am Tag zwischen 50 und 100 Haare. Gehen am Tag also ein paar Haare verloren, ist dies noch lange kein Grund zur Beunruhigung. Dieser Prozess gehört zum normalen Haarzyklus, bei dem sich einige Haare in der Wachstumsphase und andere in der Ruhephase befinden. Haare in der Ruhephase werden durch ein neues, nachwachsendes Haar verdrängt und fallen schließlich aus. Erst wenn also deutlich mehr Haare ausfallen oder haarlose Stellen im Scheitel- oder Stirnbereich entstehen, spricht man von Haarausfall.
Eine Vielzahl an Frauen ist von Haarausfall betroffen. Zwei häufige Arten von Haarausfall bei Frauen sind:
- erblich bedingter Haarausfall (auch anlagebedingter oder hormonell-erblich bedingter Haarausfall) sowie
- diffuser Haarausfall
Erblich bedingter Haarausfall
Der Haarverlust beruht bei erblich bedingtem Haarausfall auf einer genetisch vorbestimmten Überempfindlichkeit der Kopfhaarfollikel auf Androgene - Hormone, die im weiblichen Eierstock gebildet werden und die Entwicklung und Ausprägung männlicher Geschlechtsmerkmale fördern. Einige Haarwurzeln reagieren besonders empfindlich auf die Androgene. Diese Überempfindlichkeit führt dazu, dass sich die Wachstumsphase der Haare verkürzt und das Haar schneller ausfällt. Besonders im Scheitelbereich, aber auch am Oberkopf wird das Haar dünner und die Kopfhaut scheint mehr und mehr durch.
Erblich bedingter Haarausfall kann bereits ab dem 30. Lebensjahr auftreten, in seltenen Fällen auch schon früher.
Behandlung
Ein wichtiger Ansatz zur Behandlung von erblich bedingtem Haarausfall besteht darin, die Auswirkungen der haarwurzelbeeinflussenden Androgene zu verringern. Eine weitere Therapieform besteht aus östrogenhaltigen oder hormonfreien Wirkstoffen, die direkt auf die Kopfhaut aufgetragen werden und dort die Haarwurzeln gegen die Wirkung der Androgene schützen.
Diffuser Haarausfall
Bei diffusem Haarausfall verliert das Haar an Dichte, ohne an vereinzelten Stellen wie Scheitelpartie weniger zu werden. Das Haar wirkt deutlich ausgedünnt. Veränderungen des Hormonhaushalts, aber auch ein Nährstoffmangel, die Reaktion auf Medikamente oder eine Schilddrüsenfehlfunktion können zu einem diffusen Haarausfall führen.
Besonders häufig tritt ein diffuser Haarausfall nach der Schwangerschaft auf. Denn während der Schwangerschaft befinden sich die Haarwurzeln durch einen deutlich erhöhten Östrogen-Spiegel länger als üblich in der Wachstumsphase. Durch das plötzliche Absinken des Östrogenspiegels nach der Geburt wechselt eine Vielzahl der Haare in die Ruhephase, wodurch die Haare vermehrt ausfallen. Diese Art Haarverlust stellt jedoch nur einen temporären Zustand dar, der sich nach einigen Monaten wieder normalisieren sollte.
Auch in den Wechseljahren verändert sich der Hormonhaushalt der Frau. Der sinkende Östrogen-Spiegel ist hier ebenfalls dafür verantwortlich, dass die Haare dünner werden und vermehrt ausfallen. Denn bei manchen Frauen reagieren die Haarwurzeln besonders empfindlich auf die Hormonveränderung. Die Folge: Die Haare werden dünner und verlieren an Volumen.
Behandlung
Ist ein diffuser Haarausfall ärztlich belegt, sollte zunächst die jeweilige Ursache abgeklärt werden. Denn diffuser Haarausfall bessert sich meist durch die Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung oder durch die Umstellung der verursachenden Medikamente.
Grunderkrankungen als Ursache ausschließen
Bevor eine Behandlung des Haarausfalls vorgenommen wird, sollten jedoch zunächst Grunderkrankungen, die zum Haarverlust führen können, ärztlich ausgeschlossen werden. Dafür sollte bei Frauen vor allem auf Funktionsstörungen der Schilddrüse, aber auch auf andere Erkrankungen wie z. B. Pilzerkrankungen der Kopfhaut untersucht werden. Zudem ist es ratsam, ein Blutbild erstellen zu lassen, um einen eventuell vorliegenden Nährstoffmangel aufzudecken. Ist eine Grunderkrankung auszuschließen, kann eine anderweitige Behandlung des Haarausfalls vorgenommen werden.