Wie entfernt man eine Zecke richtig? Und wie können Sie sich vor einem Zeckenstich schützen? Beißt oder sticht die Zecke? Machen Sie sich hier schlau:
Die Zecke zählt zur Klasse der Spinnentiere, zur Unterklasse der Milben. Weltweit sind über 900 verschiedene Zeckenarten bekannt.
Meist werden Sie durch einen kleinen Punkt auf der Haut auf die Zecke, die sich in der Haut festgebissen hat, aufmerksam. Seien Sie vorsichtig: Zecken können verschiedene Erreger übertragen, ohne selbst daran zu erkranken. Das kann in einer Borreliose oder der Frühsommermeningoenzephalits (FSME) enden, die hauptsächlich in Süddeutschland auftritt. Die Gefahr, an Borreliose zu erkranken, betrifft ganz Deutschland.
Entgegen der landläufigen Meinung fallen Zecken nicht von Bäumen. Sie sitzen auf Gräsern und Sträuchern und erkennen ihr potenzielles Opfer an Geruch, Erschütterung und Körperwärme.
Ihr Stich verursacht keine Schmerzen, da die Zecke ein Betäubungsmittel abgibt. Aus diesem Grund wird der Zeckenstich meist nicht sofort bemerkt. Die Zecke reißt mit ihren scherenartigen Mundwerkzeugen die Haut auf, ihr Stechrüssel gräbt ein Loch ins Gewebe. An der Stichstelle füllt es sich mit Blut. Widerhaken sorgen dafür, dass sich die Zecke an ihrem Wirt festhalten kann. Wenn sie mit Blut vollgesaugt ist, steigt ihr Gewicht, die Zecke lässt sich abfallen. Im Extremfall bleibt eine Zecke bis zu 15 Tage an ihrem Wirt – Zecken benötigen deutlich mehr Blut als beispielsweise eine Mücke.
Bis Bakterien wie Borrelien nach einem Stich vom Darm der Zecke in den Saugapparat gelangen, vergehen 2-24 Stunden. Je schneller der Stich entdeckt und die Zecke entfernt wird, umso größer ist die Chance, einer Ansteckung zu entgehen. Tipp: Bei Waldspaziergängen sollten Sie für solche Fälle also eine Zeckenzange oder Zeckenkarte dabei haben. Die Zecke hat sich auch unmittelbar nach dem Stich noch nicht festgesaugt und ist somit leichter zu entfernen. Eine Übertragung von FSME-Viren erfolgt allerdings sofort, da sich das Virus in den Speicheldrüsen der Zecken befindet. Gegen FSME können Sie sich impfen lassen.
Ob drehen, ob ziehen – bei der Entfernung einer Zecke ist es wichtig, dass die Zecke vollständig entfernt ist. Greifen Sie das Tier also möglichst hautnah und entfernen es langsam und kontrolliert. Kleber, Nagellackentferner oder Alkohol sollten Sie nicht verwenden. Es kann dazu führen, dass die Zecke sich in die Einstichstelle entleert und erst recht Viren und Bakterien überträgt. Auch ein Quetschen beim Entfernen sollte aus ähnlichen Gründen vermieden werden.
Nach dem Entfernen sollten Sie die Stichstelle mit einem Desinfektionsspray oder einer jodhaltigen Salbe desinfizieren.
Sollten nach einem Zeckenstich Rötungen mit hellem Zentrum auftreten, die sich ausbreiten, spricht man von einer Wanderröte, die ein Symptom für Borreliose sein kann. Suchen Sie in diesem Fall unbedingt einen Arzt auf!
Damit Sie gar nicht erst mit einer Zecke in Kontakt geraten...
- Schützen Sie sich mit Insektenschutzmittel. Diese verändern Temperatur und Feuchtigkeit der Haut, sowie den Körpergeruch. Dies führt dazu, dass man von Zecken nicht mehr erkannt wird.
- Tragen Sie bei einem Waldspaziergang oder in hohem Gras lange Hosen und Socken.
- Beim Nachhause kommen sollten Sie Ihre Kleidung abklopfen, duschen und den Körper nach Zecken absuchen.