Starke Knochen und Zähne sind einer der wesentlichen Faktoren zur Gesunderhaltung des Bewegungs- und Kauapparats. Wenn in diesen beiden körperlichen Funktionsbereichen allerdings Beeinträchtigungen auftreten, sollte an die Möglichkeit eines bestehenden Calciummangels gedacht werden.
Ein gesunder Mensch deckt seinen Calciumbedarf in der Regel über die tägliche Nahrungsaufnahme. In Zeiten des erhöhten Bedarfs oder der krankhaften Verwertungsstörung kann allerdings eine externe Calciumsubstitution notwendig werden.
Calcium - Stabilität im Knochengerüst
Calcium ist ein Mineralstoff, der im menschlichen Körper hauptsächlich in Knochen und Zähnen zu finden ist. Dort soll die Substanz nicht nur für deren Aufbau sorgen, sondern auch ihre Stabilität erhalten. Nichtsdestotrotz ist Calcium aber auch im Blut vorhanden und unterstützt dort die Blutgerinnung sowie die Funktion von Muskeln, Nerven und verschiedenen Organen.
Bei einem gesunden Menschen sollte der Calciumbedarf über die normale, natürlich ausgewogene Ernährung gedeckt werden. Als Hauptlieferanten gelten Milch und Milchprodukte, wobei der Mineralstoff durchaus auch in pflanzlichen Nahrungsmitteln zu finden sein kann. Hier haben sich Blätter im Vergleich zu Wurzeln und Samen als reichhaltiger herauskristallisiert.
Die Aufnahme des Calciums aus der Nahrung wird hauptsächlich im Dünndarm vollzogen, wobei Vitamin D3 eine bedeutende Rolle spielt. Es fördert nicht nur die Aufnahme des Calciums aus der Nahrung, sondern auch dessen Einlagerung in den Knochen. Gleichzeitig steht eine hormonelle Regulation des Calciumspiegels im Fokus - droht dieser abzusinken, so sorgt das Parathormon aus der Nebenschilddrüse dafür, dass vorhandenes Calcium aus den Knochen gelöst wird und damit wieder im Blut zur Verfügung steht.
Calciummangel als Krankheitsbild
Sinkt der Calciumgehalt im Blut auf weniger als 2,3 mmol/l ab, so ist von einem Calciummangel die Rede. Hierfür kommen unter anderem diese Ursachen in Frage:
- Eine unzureichende Calciumzufuhr über die Nahrung
- Alkoholmissbrauch
- Nikotingenuss
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Vermehrter Kaffeegenuss
- Die Einnahme bestimmter Diuretika
- Eine Überfunktion der Schilddrüse
- Ein vorherrschender Vitamin D-Mangel
Bei vermehrtem Konsum von Alkohol und Kaffee ist es die harntreibende Wirkung der beiden Genussmittel, die den Calciummangel begünstigen können. Beim Kaffee kommt zudem noch die enthaltene Phytinsäure ins Spiel, die die Aufnahme von Calcium beeinträchtigen kann. Die Phytinsäure kommt nicht nur in Kaffee, sondern beispielsweise auch in Cola vor.
Außerdem konnte ein Zusammenhang zwischen einem bestehenden Calciummangel und hormonell instabilen Phasen beobachtet werden, weshalb Mädchen in der Pubertät sowie Frauen in den Wechseljahren besonders gefährdet für ein Defizit dieses Mineralstoffs sein können.
Grundsätzlich ist eine ausreichende Versorgung aller wichtigen Vitamine und Mineralstoffe wichtig, um den Körper gesund zu erhalten und Mangelerscheinungen vorzubeugen. Ein Mangel an Magnesium kann nämlich auch die Ursache für einen Calciummangel sein, denn fehlt Magnesium, reduzieren die Nebenschilddrüsen die Produktion des Parathormons, welches, wie bereits oben beschrieben, den Blutcalciumspiegel reguliert. Auch die Bedeutsamkeit einer ausreichenden Vitamin D-Versorgung für die Aufnahme des Calciums im Darm wurde bereits erwähnt. Achten Sie also generell auf eine ausreichende Nährstoffversorgung.
Übrigens: Die Schreibweisen ''Calciummangel'' und ''Kalziummangel'' werden gleichbedeutend genutzt. Während ''Kalzium'' bzw. ''Kalziummangel'' als die eher alltägliche Schreibweise gilt, wird die Schreibweise ''Calcium'' bzw. ''Calciummangel'' fachsprachlich genutzt.