Selen dient dem menschlichen Körper als Baustein für zahlreiche Eiweiße, als Schutz für die Zellen vor Schädigung, Belastungen und Giften, als Aktivierung der Schilddrüsenhormone und als Unterstützung des Abwehrsystems. Selen zählt außerdem zu den Antioxidantien, die dem Alterungsprozess entgegenwirken sollen.
Spurenelemente, wie Selen, kann der Körper nicht selbst produzieren – sie sind nur in ''Spuren'' im menschlichen Körper vorhanden. Den fehlenden Rest müssen wir über Essen, Trinken und Atemluft aufnehmen. Selen wird im Körper in Mengen von 10-20 Milligramm gespeichert, der tägliche Bedarf liegt bei 0,03 bis 0,07 Milligramm.
Wie können wir unserem Körper nun also Selen zuführen?
Selen kommt aus dem Boden. Deutschlands Böden enthalten nur wenig Selen, was durch den mit Schwefeloxid belasteten, sauren Regen und schwefelhaltige Düngemittel bedingt ist. Die Pflanzen nehmen den Schwefel und kein Selen auf. So können tierische Produkte häufig bessere Quellen für Selen sein als pflanzliche Lebensmittel, denn: Oftmals wird Selen dem Viehfutter zugegeben. Es soll die Tiere weniger krankheitsanfällig machen.
Selenmangel mit ausgewogener Ernährung verhindern bzw. ausgleichen:
Folgende Lebensmittel sind selenhaltig und sollten regelmäßig in einen ausgewogenen Ernährungsplan eingebaut werden:
- Fleisch, insbesondere Leber und Niere
- Fisch, wie z. B. Forelle und Rotbarsch
- Eier
- Milch
- Linsen
- Spargel
- Getreideprodukte
- Kartoffeln
Wer kann von einem Selenmangel betroffen sein?
- Personen, die mit der Nahrung zu wenig Selen aufnehmen: bei einseitiger Ernährung, bei Unterernährung, bei alten Menschen, die schlecht versorgt sind oder bei Alkoholsucht
- Personen, bei denen vermehrt Selen ausgeschieden wird: z. B. durch Durchfall oder über den Urin bei Diabetes mellitus
- Personen, die einen erhöhten Bedarf an Selen haben, der nicht über die normale Ernährung gedeckt werden kann: in Schwangerschaft, Stillzeit, bei Lebererkrankungen, einem geschwächten Immunsystem, bei Depressionen, Rheuma oder Nierenerkrankungen, bei denen eine Blutwäsche notwendig ist
Anzeichen für einen Selenmangel können unter anderem weiße Flecken auf den Fingernägeln, Hautausschlag, dünne und blasse Haut sowie Muskelschwäche oder Wachstumsstörungen sein.
Die Folgen von Selenmangel
Selen schützt die Zellen des Körpers vor dem schädigenden Einfluss gewisser Substanzen, die die Zellen im Körper zerstören oder die Erbsubstanz so beschädigen können, dass Fehler in der Erbsubstanz die Folge sein können. Tumorerkrankungen können entstehen, weil sich diese fehlerhaften Zellen so oft teilen können, wie sie wollen. Die resultierende Vermutung: Selen könnte nicht nur einen Schutz vor Zellschädigungen bieten, sondern auch vor der Entstehung bestimmter Tumorerkrankungen schützen.
China und Zentralrussland sind Länder mit extremem Selenmangel. Dort treten vermehrt Erkrankungen der Gelenke (Kashin-Beck Krankheit) und schwere Herzmuskelerkrankungen (Keshan Krankheit) auf, was mit dem Mangel an Selen zusammenhängen könnte. Genauso wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Arteriosklerose und Unfruchtbarkeit.