Der Schwangerschaftstest ist sicher der bekannteste und meist genutzte Selbsttest. Es gibt jedoch deutlich mehr Selbsttests, mit denen verschiedene, die Gesundheit betreffende Fragen zu Hause beantwortet werden sollen. Den Gang zum Arzt ersetzen sie jedoch nicht.
Ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und ein gesteigertes Bewusstsein für den eigenen Körper bzw. die eigene Gesundheit bestimmen heute den Lebensstil vieler Menschen. Sie möchten gesund, vital und fit bleiben. Mangelzustände, Allergien oder Unverträglichkeiten aber auch Erkrankungen sollen möglichst rasch erkannt und anschließend behandelt werden. Selbsttests (auch Heimtests genannt) können ein Ansatzpunkt sein.
Welche Selbsttests werden angeboten?
Wie bereits erwähnt, ist der Schwangerschaftstest sicher der ?klassische Selbsttest?. In Sachen Familienplanung kann aber auch der Zeitpunkt des Eisprungs mittels Selbsttest bestimmt oder die Spermienkonzentration in der Samenflüssigkeit des Mannes getestet werden.
Steckt hinter dem Brennen beim Wasserlassen eine kurzfristige Reizung der Blase oder eine Blasenentzündung? Ein Selbsttest kann Auskunft darüber geben, ob im Urin Substanzen vorkommen, die auf eine Harnwegsinfektion hinweisen.
Bei Problemen mit dem Magen oder der Verdauung können Selbsttests z. B. über eine evtl. vorhandene Gluten-Unterverträglichkeit oder eine erhöhte Konzentration des Magenbakterium Helicobacter Pylori Aufschluss geben, welches als Risikofaktor für eine Entzündung der Magenschleimhaut gilt. Ebenso werden Tests zum Nachweis von verborgenem Blut im Stuhl angeboten.
Auch Alkoholpegel oder der Konsum von Betäubungsmitten lassen sich durch entsprechende Heimtests bestimmen bzw. nachweisen.
Hierbei handelt es sich nur um eine Auswahl an verfügbaren Selbsttests.
Selbsttest in der Kritik
Zwei Punkte werden in der Diskussion um Selbsttests immer wieder genannt. Zum einen die manchmal unzuverlässigen Testergebnisse, zum anderen fehlende fachliche Interpretation der Ergebnisse. Die Zuverlässigkeit von Selbsttests wird beispielsweise von der korrekten Anwendung und Vorbereitung (verschiedene Nahrungsmittel z. B. können das Ergebnis beeinflussen und müssen im Vorfeld gemieden werden) bestimmt ? beides kann vom Laien nicht immer 100 %-ig gewährleistet werden. Falschpositive Befunde können den Testenden unnötig beunruhigen. Falschnegative hingegen fälschlicherweise in Sicherheit wiegen. Die fehlende fachliche Beurteilung eines Testergebnisses ist besonders dann ein Problem, wenn der Test keine eindeutige Aussagekraft wie z. B. ?schwanger? oder ?nicht schwanger? hat und stattdessen einen Messwert ausgibt, der eingeordnet werden muss oder wenn das Testergebnis verschiedene Ursachen haben kann.
Im Krankheitsfall ersetzen Selbsttests nicht die Diagnose durch einen Arzt!
Wer zu Hause einen Selbsttest durchführen möchte, sollte auf Anbieter setzen, die
- detailliert über die Testmethode informieren,
- leichtverständliche Informationen zur Genauigkeit bzw. Zuverlässigkeit des Tests geben und
- deutlich darauf hinweisen, aufgrund des Testergebnisss keine medizinischen Entscheidungen ohne Rücksprache mit einem Arzt zu treffen.