Schuppenflechte ist eine chronische, entzündliche T-Zell-vermittelte immunbiologische Systemerkrankung, von der in Deutschland etwa 1,6 Millionen Menschen betroffen sind. Die häufig auftretende, gutartige Erkrankung hat vielfältige Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.
Schuppenflechte, auch Psoriasis genannt, tritt vor allem bei hellhäutigen Menschen auf und ist in Schweregrad und Ausdehnung sehr unterschiedlich. Aufgrund der häufig sichtbaren Hautveränderungen ist die Psoriasis psychisch extrem belastend. Schuppenflechte tritt in jedem Alter auf. Die genauen Ursachen sind nicht bekannt, Männer und Frauen sind jedoch in etwa gleich häufig betroffen.
Symptome der Schuppenflechte
Rote, schuppige, erhabene Hautbereiche, die eindeutig abgegrenzt sind. Sie treten vor allem an Knien und Ellbogen, Hautstellen, an denen Reibungspunkte existieren, aber auch an Händen, Füßen, Schleimhaut, Gelenken, Kopfhaut und Nägeln auf. Die Schuppenflechte kann sich auch auf den ganzen Körper ausbreiten. Die runden, ovalen Psoriasis plaques sind mit silber-weißen Schuppen bedeckt.
Die Schübe werden anlagebedingt durch die Konfrontation mit folgenden Reizen ausgelöst:
- Stress
- Überarbeitung
- Reibung von Kleidung
- Infektionen
- bestimmte Medikamente (z. B. bestimmte Wirkstoffe in blutdrucksenkenden Arzneimitteln, Antidepressiva oder Rheuma- und Malaria-Medikamenten)
- Klima: Im Sommer werden die Symptome durch die erhöhte Sonneneinstrahlung besser. Diese wirkt entzündungshemmend und unterdrückt die körpereigene Abwehrreaktion.
Risikofaktoren der Psoriasis
- Rauchen
- Übergewicht
- Alkoholkonsum
- hormonelle Umstellung
- falsche Ernährung
Vermeiden Sie diese, um Schüben und kardiovaskulären Erkrankungen vorzubeugen.
Ein fehlgesteuerter Angriff des Immunsystems
Schuppenflechte wird erst durch eine chronische Entzündung ausgelöst, die den Erneuerungsprozess der Zellen unterstützt.
Die Produktion von Keratinozyten wird angeregt. Diese brauchen nur 3-4 Tage für den Erneuerungsprozess. Sie kommen von der Basalschicht bis zur äußersten Schicht der Epidermis. Dort sammeln sie sich an und Plaque entsteht.
Eine Ansteckung mit Schuppenflechte ist allerdings nicht möglich.
Behandlung der Schuppenflechte
- Cremes, Salben und Lotionen mit topischen Steroiden mit und ohne Calcipotriol bilden die Basis der Behandlung. Sie sind entzündungshemmend.
- Systematische Therapien (Verabreichung von vom Arzt verordneten Medikamenten als Tabletten, Spritze oder Infusion) sollten den Fllen vorbehalten bleiben, die sich anders nicht ausreichend behandeln lassen.
- Bei einer Phototherapie werden UVA-, UVB- und Laserstrahlen zur Verlangsamung der Produktion neuer Hautzellen eingesetzt.
- Thermalwasser besitzt entzündungshemmende und heilende Eigenschaften, es kann Anzahl und Größe der Hautverletzungen beeinflussen.
- Auch das Kombinieren verschiedener Therapiemöglichkeiten und Medikamente kann zielführend sein.
Verschiedene Formen
Bei der Psoriasis vulgaris unterscheidet man zwei Formen: Typ 1 ist die häufigste Form und verläuft häufig schwer. Sie beginnt im Alter zwischen 10 und 25. Typ 2 verläuft meist leichter und tritt zwischen dem 35. und 60. Lebensjahr auf.
Bei der Psoriasis arthropathica sind vor allem Gelenke und Haut betroffen. Um eine Gelenkbeteiligung im Sinne einer Psoriasis-Arthritis (PsA) nicht zu übersehen, sollten die Nägel im Auge behalten werden, denn bei Nagel-Psoriasis ist das Risiko einer Psoriasis-Arthritis erhöht.
Die Psoriasis pustulosa lässt Pusteln auf der Haut entstehen. Am stärksten betroffen sind Handflächen, Fußsohlen, Finger und Fingernägel.
Schuppenflechte kann bislang nicht vollständig geheilt werden. Achten Sie aber auf eine konsequente Hautpflege, um neue Krankheitsschübe aufzuschieben und abzumildern. Finden Sie außerdem selbst heraus, welche Nahrungsmittel die Schuppenflechte verschlechtern oder Schübe verursachen.