Ein starker Juckreiz, Entzündungen und Hautrötungen lassen sich mit Hydrocortisonsalben wirkungsvoll bekämpfen. Dabei sind die Medikamente deutlich besser als ihr Ruf.
Hydrocortison ist ein wichtiger Arzneistoff für die lokale Behandlung von Hauterkrankungen. Obwohl es klinische Erfahrungen aus vielen Jahrzehnten des Einsatzes gibt, sind viele Patienten skeptisch hinsichtlich der Anwendung.
Keine Angst vor Nebenwirkungen
Viele Verbraucher scheuen etwaige Nebenwirkungen von Hydrocortisonsalben, weil man immer wieder Schauergeschichten von der Einnahme von Cortison hört. Tatsächlich gilt der Wirkstoff aber als besonders gut verträglich. Bei einer kurzfristigen, lokalen Anwendung sind kaum Nebenwirkungen zu befürchten. Dass die Anwendung von Hydrocortisonsalben zumindest für einen begrenzten Zeitraum unbedenklich ist, zeigt sich auch daran, dass der Wirkstoff in Dosierungen von bis zu 0,5 Prozent in Apotheken frei verkäuflich ist. Wäre er zur Eigenanwendung bedenklich, würde der Verkauf des Arzneistoffs stärker eingeschränkt werden.
Nebenwirkungen wären lediglich dann zu befürchten, wenn Hydrocortison entgegen der Empfehlungen des Beipackzettels über viele Monate hinweg angewendet würde. In diesem Fall könnten Nebenwirkungen wie eine ausgedünnte, leicht verletzbare Haut, Dehnungsstreifen, erweiterte Kapillaren oder Hyperpigmentierungen auftreten. Diese Risiken bestehen jedoch nicht bei bestimmungsgemäßer Anwendung.
Richtige Anwendung von Hydrocortison-Salben
Hydrocortison wird im Fall von Entzündungen an der Haut eingesetzt. Dabei bekämpft es die wichtigsten Symptome:
- gerötete, warme Haut
- Juckreiz
- Schwellungen
- Schmerzen
Typische Einsatzbereiche von Hydrocortisonsalben sind beispielsweise Sonnenbrände, Kontaktekzeme, Sonnenallergie oder entzündete Insektenstiche. Das Arzneimittel wird 1-2x pro Tag angewendet und sollte ja nach Konzentration nicht länger als 2-4 Wochen genutzt werden.
Wichtig: Niemals sollte ein hydrocortisonhaltiges Medikament auf mehr als einem Zehntel der Körperoberfläche angewendet werden. Die Anwendung in der Nähe der Augen, des Anal- und Genitalbereichs sowie an den Schleimhäuten ist zu verhindern. Ganz vorsichtig sollte man auch bei der Anwendung von Hydrcortisonsalbe an den Ohren und generell im Gesicht sein.
Kontraindikationen: Wann Hydrocortison nicht angewendet werden darf
Nicht angewendet werden sollten Hydrocortisonsalben in Verbindung mit den folgenden Erkrankungen:
- offene Wunden
- Akne
- Impfreaktionen
- bakterielle Hautinfektionen
- Krätze
- Syphillis
- Tuberkulose
- entzündliche Rötung des Gesichts
- Hautentzündungen in der Nähe des Mundes
- Pilzbefall
- virusbedingte Hauterkrankungen (z. B. Windpocken, Herpes)
Hydrocortison ist für Kinder unter 6 Jahren sowie in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht geeignet.
Hydrocortison-Salbe, -Creme oder -Spray?
Hydrocortison wird in verschiedenen Darreichungsformen vertrieben. Sprays werden bevorzugt eingesetzt, wenn ein entzündlicher und juckender Sonnenbrand, ein seborrhoisches Ekzem oder stark juckende Haut vorliegt. Cremes verfügen über die beste Verträglichkeit. Hydrocortisonsalben werden eingesetzt, wenn die Haut besonders trocken ist.